AUF DER BANK
vom kopfschmerz geweckt
picassos tochter ließ mich
als guthaben zurück am rand
der hohen kante gefühle schwellen
wie wellen und ich bin das meer
schon betreten wir neue räume
beginnen von vorn und vergessen was war
die blätter die sich an den bäumen zeigen
was keiner erwähnt sind dieselben
wie sieben jahre zuvor
der sommer vor sieben jahren aber
war heiß roch nach weite und gier
gab auf unser getrödel jede menge kredit
und alles was ich nicht vergesse
hab ich immer zum ersten mal
für jeden blick zahlen wir beim raten
mit einem rätsel das wir
geschenkt bekamen
Gedichte als Instrumente der Erkenntnis, Augenblicke als Tor zur Wirklichkeit: Im Rhythmus des Alltags die Ewigkeiten befragen. Im Spiel mit den Sprachformen Unfassbares definieren. Mitten im Zweifel das Leben feiern. Das sekundenbuch erschafft ein Textuniversum aus den vielfältigen Möglichkeiten der Lyrik: Gedichte, die atmen und singen, obwohl eigentlich alles dagegenspricht. Martin Jankowskis poetisches Thema ist die Unfassbarkeit des Lebens.
Leipziger Literaturverlag, Klappentext, 2012
Schreibe einen Kommentar