MARINA ZWETAJEWA
Wie Hundstod
anonym dein Grab.
aaaaaaaaaaaaaaaaFrüh
aaaaaaaaaaaaaaaaausgezehrte Horizonte
(aber, der rauben wollte
ihr den billigen Rest, sie
teilt den letzten Schluck
mit ihm).
aaaaaaaaDas Fahnentuch Armut
aaaaaaaafest um die Brust, so
aaaaaaaavon Land zu Land, bis
kahler Glanz,
die Seine stieg:
aaaaaaaaaaaaaim Morgen Sacré Cœur: der
aaaaaaaaaaaaagesprungene Herzton… und
aaaaaaaaaaaaaTrennung wieder
aaaaaaaaaaaaaMauer die
aaaaaaaaaaaaaSpurlosigkeit,
aaaaaaaaaaaaaund −
aaaaaaaaaaaaajeder Atem
aaaaaaaaaaaaawie Würgschnur:
in Schnee-Gruft-Ferne das eigen-
geborene Blut.
aaaaaaaaaaaaa(Was soll Weinen da!)
*
Hinter all dem
Verschatten,
aaaaaaaaaaaEinblick haltend
aaaaaaaaaaadas genaue Wort:
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahell
an Schwermuttischen, im Fremden
Verschatten, schmaler Vogel,
aaaaaaaaaaaunversehrt
unter den Schüssen hin.
Später, vor des
Verfinsterten Braue,
der ungeheuer der
gebot,
aaaaaSchweigen licht-
aaaaaverwehrt, das
Signal der Stille einst
zwischen den haß-
verbissenen Fronten.
aaaaaaaaaaaaaaaaaa(Beim Knarren, nachts,
aaaaaaaaaaaaaaaaaader Treppen Rußlands, sie hört
aaaaaaaaaaaaaaaaaaflügellos, flußauf
aaaaaaaaaaaaaaaaaaflußab
aaaaaaaaaaaaaaaaaaflatternd Angst).
Im Mantel der eigenen Zartheit
ein vergehendes Licht (keine Zeile
aaaaaaaaaaaaaaaaaaain zwanzig Jahren
aaaaaaaaaaaaaaaaaaavor die Augen ihres Lands).
*
Ausgerissen dem Wort
die un-
gespaltene Zunge,
aaaaaaaaaaaaaaasie haben gesprochen
aaaaaaaaaaaaaaaheilig
aaaaaaaaaaaaaaadie Verdrehung,
aaaaaaaaaaaaaaaGesichtslose, kellerstumm,
aaaaaaaaaaaaaaahenken.
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaVon weit auch gegen sie
führen die eigene Hand:
(Wie lange schon leer-
geschossen
die letzte Umarmung!)
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaFernster innerster Planet
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaihr Gruß, an den
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaSilbenlosen, kreist:
du freier, Tod du: Worte
Leben…
aaaaaaaaaaaaaaasollst,
aaaaaaaaaaaaaaaSteppenwind, mich leicht
vergessen, nur fernwo einer
irgendwer, im Blätterfall,
Leben… du sollst
aaaaaaaleicht an mich denken,
aaaaaaaaaaaaaaadie ich
aaaaaaaaaaaaaaawar.
Zeit
der Knochen!
Im September 1983 besuchte ich die Eröffnung der Ausstellung Dichtung verlangt Mitleben im Ost-Berliner Marstall. Ein Greis wurde herein getragen; er erkannte seine Texte nicht mehr, die vom Tonband mit seiner eigenen Stimme eingespielt wurden. Die wirre schlohweiße Mähne umrahmte ein gegerbtes, jedoch erloschenes Gesicht, in dem nur Momente lang ein Aufblitzen der Augen die einstige geistige Helle erahnen ließ.
Im Sommer darauf lud mich der Lyriker Richard Pietraß ein, ihn auf einem seiner Besuche bei Erich Arendt in Wilhelmshorst zu begleiten. Ich war noch Student, und hatte mir vorgenommen, meine Diplomarbeit über diesen als „Wortalchimist“ verschrienen Lyriker zu schreiben. Wir saßen auf der Terrasse des berühmten Peter-Huchel-Hauses, Erich Arendt lag auf einem Sofa im Obergeschoss. Er war kaum noch ansprechbar – doch in Erinnerung blieben mir seine feingliedrigen Hände: man konnte sich vorstellen, mit welcher Zärtlichkeit sie einst einen griechischen Kouros oder einen Frauenkörper berührt haben mochten.
Ich schrieb die Arbeit, zerquälte mein germanistisches Handwerkszeug beim Versuch, die mit Bedeutung aufgeladenen Wort-Atome rationalistisch aufzudröseln. Es gelang – irgendwie.
Szenenwechsel: Meine erste Frankfurter Buchmesse im Herbst 1990. Abends im Café Rowohlt saß an der Bar „der große F.J. Raddatz“. lch fasste mir ein Herz und sprach ihn an: „Es könnte Sie vielleicht interessieren, dass ich den alten Arendt noch besucht habe…“ – „Das müssen Sie mir erzählen. Setzen Sie sich. Möchten Sie ein Bier, junger Mann?“
So ähnlich ging es fast jedes Mal, wenn ich mit jemandem ins Gespräch kam, der Erich Arendt gekannt hat: Gerhard Wolf, Manfred Schlösser, Gregor Laschen, Hannelore Teutsch, Elke Erb, Adolf Endler, Wieland Förster… (und wahrscheinlich würde es bei allen, mit denen ich zufällig nicht ins Gespräch kam, genau so ablaufen).
Was macht das Faszinosum dieses Dichters aus, das so viele nicht mehr losgelassen hat? Seine Biografie, von den großen emanzipatorischen Bewegungen des vergangenen Jahrhunderts berührt: Expressionismus, Reformpädagogik, Kommunismus, spanischer Freiheitskampf, antifaschistisches Exil – und Utopieverlust? Seine Dichtung, die mit großer intellektueller Anspannung nach den geschichtlichen (und biologischen) Koordinaten menschlicher Existenz im Zeitalter nach Gottes Tod fragt? Seine Persönlichkeit, die den Blick aus dem Souterrain der preußischsten aller Preußenstädte Neuruppin mit der anarchischen Offenheit eines griechischen Weinbauern vereinte? Die Ausstellung versucht diesen Fragen nachzuspüren.
Es ist erstaunlich, wie viele biografische Details sich bereits 20 Jahre nach dem Tod des Dichters nur noch annäherungsweise klären lassen. Das Ergebnis der Bemühung bleibt, trotz aller historiografischen Ernsthaftigkeit, ein subjektiver Befund – offen für Präzisierungen.
„Menschen sind Worttiere“ stand auf einem Notizzettel Erich Arendts, der mir bei den Recherchen im Archiv der Akademie der Künste in die Hände fiel. Arendt hat darauf offenbar Gedanken zu seiner Poetik notiert. Er scheint mir in seiner animalischen Intellektualität die Spannweite seines dichterischen Kosmos treffend zu umreißen.
Die Ausstellung will dazu beitragen, einen der Großen unter den deutschsprachigen Lyrikern des vergangenen Jahrhunderts dem Gedächtnis der Heutigen (und vielleicht der Zukünftigen) bereit zu halten.
Peter Böthig, Vorwort
– Gregor Laschen (Universität Utrecht) sprach im Rahmen einer Reihe von Lesungen in den Niederlanden im Mai 1976 mit Erich Arendt. –
Gregor Laschen: Wie sind Sie eigentlich zum Sturm gekommen? Erinnern Sie sich an Ihre Begegnung mit Herwarth Walden?
Erich Arendt: Das erste Gedichterlebnis – als Sprach- und Sprechgebilde, als Form – hatte ich mit achtzehn Jahren. Ein Zufall spielte mir in meiner amusischen, recht preußischen Heimatstadt Neuruppin Gedichte von August Stramm in die Hände. Da wusste ich: mein ganzes bisheriges Schreiben war pure Sentimentalitätsäußerung gewesen, in landläufige Formeln gebracht.
Ich begriff jetzt, dass die Sprachgestalt, die Rhythmen, aus den Spannungsbeziehungen der Worte untereinander hervorgehend, das EigentIiche des Verses darstellen. Von da an, Nacht für Nacht – der Tag galt der Berufsarbeit – fügten sich die Lettern unter dem neuen, freien Gesetz zur einmaligen Sprachfigur, erlebte oder imaginierte Inhalte fassend.
Zwei Jahre später, die Verskunst August Stramms war das Leitbild geworden, fuhr ich, ein Bündel Gedichte unterm Arm, nach Berlin, in die Potsdamer Straße, zum Sturm, Kunstsalon und Redaktion der gleichnamigen Kunstzeitschrift. Sehr selbstverständlich, wie aus meiner eigenen Welt stammend, empfingen mich die Bilder Kandinskys, Klees, Chagalls und vieler Expressionisten, die hier, erstmals in Deutschland, eine Heimstatt gefunden hatten. Herwarth Walden, Leiter der Galerie und Herausgeber des Sturm, ein schnell und behutsam sich Bewegender, las meine Verse: Ja, das ist gut, das bringe ich, diese Gedichte gehören hierher, schicken Sie mir alle Ihre Arbeiten…
So, in der Affinität zum Turm der blauen Pferde von Franz Marc, dem Goldfisch von Pau Klee, der farbdramatischen Innenwelt Kokoschkas, den Zauberkonstruktionen der Hemskerk, dem Traumblau Chagalls, in der von August Stramm vorgezeichneten Furche begann mein eigenes Schreiben .
Eine bislang und so nicht gekannte Kunstwelt erstreckte sich damals von Moskau, Budapest, Berlin und Paris über Europa, in alle Richtungen ausstrahlend, Seh- und Fühlweisen öffnend. Und im Sturm, im Gegensatz zum sentimentalen Expressionismus eines Werfel, eines Schickele etwa, zum kunstlos literarischen eben, war für mich der gestalterische, Gestalt, Figur erreichende, gefunden.
Laschen: Diese Affinität zur bildenden Kunst, insbesondere zur Malerei, lässt sich in vielen Ihrer Gedichte wiederfinden, nicht nur in jenen, die bildenden Künstlern oder bestimmten Werken gewidmet sind.
Arendt: Ja, schon sehr früh haben mich die Darstellungen, aber auch Darstellungsweisen, natürlich, der bildenden Künste interessiert, vornehmlich die Malerei. Anfangs sicher mehr noch das Inhaltliche, während die Einmaligkeit, Intensität der Darstellungsweise nur unbewusst einwirkten. Man kehrte immer wieder zu Bildern zurück, zu Vorlieben, die größere Überzeugung hatten als die erzählte Geschichte. Bald aber schon sollte aus der empfundenen Einmaligkeit das Interesse am Gestalterischen des geschauten Objekts erwachsen.
So fand denn auch dieses Interesse an Formprinzipien der Malerei in der Metaphorik meines Gedichts seinen Nachhall. Metaphern, die teils aus Klanglichem bestimmt waren, aber auch vom Visuellen her, das in der Netzhaut haften blieben war. Substantivierungen von Eigenhaften, Verbalisierungen von Substantiven, Dingen usw. – um so spröde zu reden – sind ohne die Einwirkung dessen, was in der modernen Malerei rings um mich her geschah, gar nicht denkbar.
Laschen: Wie würden Sie ,Metapher‘ bzw. ,metaphorisches Sprechen‘ auf dem Rücken Ihrer Arbeit natürlich, definieren? Eingedenk Celans Formulierung vom in die Absurdität führenden Sprechen mittels Metapher? Oder: Bobrowski gab einem seiner Gedichte den Titel Immer zu benennen – ein gewisser Gegenschlag gegen das, was als Metapher auftritt.
Arendt: Die Sturm-Zeit hatte die ,Gleichsam-wie-Setzung‘ des Bildes – jedenfalls was mich angeht – beendet. Das Bild war kein Vergleich mehr in Richtung auf den poetischen Gegenstand, nicht länger seine sinnliche Erhöhung. Metapher ist eine poetische Gleichung. Das ,In-Bildern-Sprechen‘, eigentliches poetisches Sprechen, die innere Logik des Gegenstandes erschließend, die eine rationale Erfassung nicht vermitteln kann.
So verschwand für mich auch in der Folge der logische Satzbau mehr und mehr beim Gestalten, und das einzelne Wort als Bauelement des Gedichts trat nahezu an seine Stelle, Sinn und Sinnlichkeit gebend (visuell und akustisch). Jedes Wort stand fest in der Fügung, gleichzeitig in der Schwebe, die seinen Bezug zum vorhergehenden wie zum nachfolgenden ermöglicht. Ein Zustand, vergleichbar dem in der Welt der Dinge, die in ihrem Nebeneinander miteinander in Bezug stehen. So kann ein ,tieferes‘ Benennen hervorgehen als durch den logischen Satz.
Zu Beginn meiner Arbeit veränderte die Klangkomponente des Worts, die ich als wesentlich begriff, bereits die metaphorische Ebene. So entstanden z.B. Metaphern wie diese, Geburt nennend: „Lahfen schwalt wahl“ – indes der spätere abgeschlossene Vorgang Geburt sich in hellen Klängen (Vokalen) manifestiert: „Grell und grell / Weißer Schrei / zerschellt der Leib…“. Das metaphorische Wort (Einzelwort) selbst also, das ausstrahlt und zugleich ,Welt‘ einbezieht. Ein einfaches Selbst. Metapher ist für mich die sinnliche, bildinnerste Gleichsetzung mit dem Gegenstand, keine Vergleichung.
Laschen: Von wo her – erstmal im Gedicht – spricht das ICH und zu wem?
Arendt: Das ICH spricht, so glaube ich, erstmal zu sich selber, in einem Prozess der Selbstfindung. Aus Zwängen heraus, die aus Unbewusstem zur Klarheit, zur Formulierung wollen. Und es möchte in dem Alles einmalig sein – mit dem Alles. Dargestellt in der Gültigkeit, in der Form. Und an wen es sich außerdem wendet? An alle, an keinen, an diesen gewissen Unbekannt, an den Niemand. Einer genügte wohl schon, wenn es ihn trifft, sein Ich erreicht, man das gleiche Glas erhebt und sich zutrinkt, im Bitteren, im Hellen. So steht das Ich, beredt, für den Anderen, für alle.
Laschen: Abgesehen von den ,großen‘ Gegenständen der Lyrik seit jeher: gibt es bestimmte lyrische Positionen, mit denen Sie sich auseinandergesetzt haben, ich denke etwa an Hölderlin? Welche Bedeutung spielt in diesem Zusammenhang Lyrik der Vergangenheit überhaupt, Klopstock, Expressionismus, Surrealismus?
Arendt: Wenn in den frühen zwanziger Jahren August Stramm mich ,auf das Wort gebracht‘ hatte, Wort und sein Rhythmus als Bauelement des Gedichts, so wurde Ende der zwanziger Jahre für mein weiteres Schreiben das Sprechen Hölderlins für mich von Bedeutung.
Nicht nur mit seinen groß angelegten Inversionen, seinem durch alle Metrik hindurch Gestalt bildenden Rhythmus. Damals vor allem durch die Identität seines Lebens mit dem dichterischen Ich, das – vermittelt über das Stichwort Liebe – zu einem Grundverhalten zur Welt wurde. Zu einer Frau ähnliche Entsprechung suchend, war für lange Zeit mein Schreiben ein lyrisches Weltverhalten. Hölderlin, sein großer psychischer Kosmos, seine Geistigkeit in der dichterischen Äußerung, war vorbildhaft.
Selbst nach den spanischen Sonetten, nach den von Bildern bedrängten Versen der Tropengedichte trat in den fünfziger Jahren das Sprechen Hölderlins mit gewissen Annäherungen in mein Schreiben, als es darum ging, den großen Rahmen der Emigrationszeit im Gespräch zweier Liebender dichterisch zu erfassen, im epischen Gedicht nämlich Über Asche und Zeit.
Klopstock wurde für mich nicht wichtig, erst in den letzten Jahren half sein Vers mir, das Werk von Bobrowski sprachdichterisch zu erhellen.
Der französische Surrealismus mit seinem automatischen Sprechen, dem Simultanschreiben aus unterschiedlichsten Bereichen heraus, wurde in der Zeit, als ich die Flug-Oden verfasste, wichtig, ebenso Ezra Pound.
Nie selbst automatisches Sprechen benutzend, wurde doch beider unmittelbares Zusammenfassen verschiedenster Weltbezüge auch ein Element des Gestaltens; im Grundthema (das Schöpferische in Natur, Menschen und Dichtwelt) aus der Schau des Fliegenden die Urstruktur der Erde, ihr unhumanes Gebilde, aber auch ihre kreativen Möglichkeiten beschwörend, die Geschichtlichkeit des Werdens, die künstlerischen Zwänge und Träume, Realitäten von Umwelt und eigenem Ich, Befreiungsakte: das alles in ,einem‘ Atemzug erfassen, aussprechen, gestalten, auf die Figur Gedicht bringen.
Laschen: Ihre Zeit im Exil bedenkend: welchen Stellenwert hat sie in Ihrer Biografie, welche unmittelbaren Auswirkungen auf Ihr dichterisches Werk gehabt? Hat diese Zeit Ihr Verhältnis zur Geschichte verändert, bestimmt?
Arendt: Spanien und Südamerika waren Freiheitsfaktoren in meiner dichterischen Entwicklung. Sie befreiten nicht nur von einer doktrinären Enge, die im Abwehrkampf gegen die Nazis in Deutschland gegeben war.
Spanien zeigte in seiner Abwehr des Faschismus die schöpferische Fähigkeit des Aufbegehrens des Einzelnen wie des ganzen Volkes. Ein unbedingter Wille zur Freiheit, in hundert vereinzelten Aufständen durch die Jahrhunderte hindurch bewiesen. Verkörpert in eines Volkes Natur, nicht in einer Ideologie. Das Freiheitliche weitete den politischen Kampf, wurde zur zentralen Forderung im Handeln. Somit traten auch im Sprachbereich Weite und Elementares in den Vers, der damals formal seine Prägung durch die geschlossene Form Rimbauds erhielt. Das strenge Sonett, im Rhythmus sprengend.
Kolumbien mit seinem ungeheuren Gegensatz von Reich und Arm, eiskalte Unmenschlichkeit demonstrierend, ob am Rande des Urwalds, ob im Weichbild der Hauptstadt, ein unsägliches Verkommen, wie ein Naturgeschehen geduldet, drang mit der Gewalt der dortigen unbezwungenen Urlandschaft in den Vers. Landschaftsmetaphern übernahmen Psychisches, das Leiden der Indios und der Neger. Naturmetaphern, nicht als Symbol, sondern bereits als Eigensetzung für das Dargestellte selbst. Im Sprachlichen wurde da durch die AIImächtigkeit der Landschaft, Urwald, Sonnenglut, Vernichtung, Verlorenheit, eine Befreiung von europäisch-traditionellem Gestalten erreicht. Das Brechen, entschieden, mit der geschlossenen Form.
Laschen: Die Landschaft des mittelmeerischen Raumes – Land wie Meer und Himmel – ist nicht selten Gegenstand Ihres Gedichts. Sind das nun aber noch Landschaftsgedichte, gar Naturlyrik?
Arendt: Die Landschaft des Mittelmeer-Raumes, der Inseln der Ägäis vor allem, in ihrer natürlichen Verknappung: nackter Fels, nacktes Meer, Himmelsblöße – sind heutzutage spürbar noch uralte Stätten offenmenschlichen Daseins. Orte nämlich elementaren Verhaltens in Tragik, Leid und Freude ineins, sinnlich, stolz, weiterwirkend in unsere Zeit, eine Einfachheit, die Transparenz menschlicher Psyche schaffend, wie vor zweitausend Jahren und mehr. So wie Ruben Darioes sagte, ungefähr so: „Hier am lateinischen Meer, sage die Wahrheit ich: Ich fühle in Fels, in ÖI und in Wein, mein uralt herkömmlich Sein!“
Die Mittelmeerwelt, auch wo zunächst nur Landschaft ist im Gedicht, ist ein Signum, ist für mich Daseinsform, unverhüllt, die durch den Blutreigen Geschichte hindurchgeht, ist die ganz andere Geschichte, Humanität. Sichtbar im ersten zögernden Schritt der Kouroi, Standbilder junger Götterfiguren, in ihrem frühen zerbrechlichen Lächeln, gesetzt gegen Geschichte und Urangst: ein Halt. Der Mensch als volle, ausschließliche Diesseitigkeit. Plastisch, wie sein Tempel. Er, aufrecht, auf gleicher Ebene mit seinem Gott.
Der Mittelmeeraum ist schon früh ein humaner, wo es immer um die Figur des Menschen ging, als in anderen Breiten noch die Herrschaft des Blutes galt. Hier und über diesen Raum schreibt man keine Naturlyrik: die Klarheit der Landschaft liegt ja nicht nur in den Konturen der Natur, sondern im Gesicht der Menschen, ist eingemeißelt in die Gegenstände menschlicher Arbeit, in Kreativität selbst.
Laschen: Das Gedicht, vielleicht als Geschichtsschreibung von unten her, gesetzt gegen die Geschichtsschreibung der Herrschenden?
Arendt: Genau. Geschichtsschreibung von der Leidseite, der Erleidensseite her. Die offizielle wie die wissenschaftliche Aufschreibung von Geschichte weist hier ein totales Manko auf, totaler gehts nicht mehr.
Laschen: Ist der Begriff des ,Mythos‘ eine Alternative zu dem der Geschichte in Ihrem Werk? Wie definieren Sie ihn von Ihrem Schreiben her?
Arendt: Am Schluss meiner Flug-Oden, dieser weltanschaulichen Auseinandersetzung mit den theoretischen Strömungen, Ideologien und Dogmen unserer Zeit, steht der Satz: „Zerstörend ist / und segnend, Erde, / Erderschütternder / dein Mensch.“
Wenn man will, ist so bereits ein Mythisches gegen Geschichte gesetzt. Ein Grundverhalten durch die Zeitläufte hindurch, sie bestimmend. Mythos gegen den Fortschrittsglauben der Geschichte gestellt, erfahren und immer wieder erfahren: ein Weg ins Zeitlose, Beständige beim historischen Ablauf ist damit gegeben.
Die Amphore Öl, sie dauert über alles Geschichtliche, alle Vernichtung, Zerstörung hinaus. Da bleibt das Pflügen, mit Holzpflug oder Maschine, ein kreatives Verhalten zur Erde, die friedliche Welt bekundend durch alle Wirren, alles Irren.
Die mythische Welt auch zielt genauestens auf die geistige Spannung Leben – Tod, als Einheit und Gegensatz, auf die Achtung des Da-Seins, gegen den Eingriff von Macht, auf das Recht des Baumes, des Tieres; wenn auch Schicksal verhängt, auf die Freiheit, als dem Menschen eingeboren, nicht als Resultat äußeren Einwirkens. Ein unveräußerliches Recht. Mythos lebt im Schöpferischen der Person, Grunderlebnisse der Menschheit reflektierend: soweit der Mensch Natur ist, ist Friede: „Stein und Flut bist du / selber. Auge der Wandlung. / Auge.“
Mythos ist der Inbegriff für Humanität, für gesellschaftliche Vollendung. Vom Überdauern ist im Mythos die Rede, wenn man so will auch vom „Prinzip Hoffnung“. Geschichte hat mit ihrer steten Gewalt, ihren Machtansprüchen, kriegerischen Veränderungen nichts anderes als ihre Fragwürdigkeit bewiesen. Ihr Ablauf gibt nichts anderes als Zweifel, Misstrauen auf. In ihren Fängen verblasst, verblutet das Individuum, gibt es keinen Eigensinn als moralische Qualität, einzig sind die Menschen Nutzwert. Der Mythos spricht vom ungebrochenen Selbst. Gegen die Vergewaltigung durch die Geschichte. Und das „rebellische Auge des Dichters“, dem Immermenschlichen gehörend, der Wahrheit schließlich, ist der lebendige Aufstand gegen alles Lebensentwürdigende.
Laschen: Wie verstehen Sie den etwas leichtfüßigen Begriff ,Engagierte Dichtung‘? Worin engagiert sich Ihr Gedicht?
Arendt: Engagierte Dichtung, politisch engagierte, resultierte aus meiner direkten Teilnahme am spanischen Unabhängigkeitskampf, der sich mir als ein Kampf für die Humanität der Freiheit darstellte, und es auch war, wenn auch geschändet durch die Anerkennung Francos.
Später, in Kolumbien, drängte der Vers zur Darstellung des hoffnungslosen Daseins der Indios und der Neger, zur Darstellung ihres Aufbegehrens. Dieses Darstellen, nie zur Parole, zur Propaganda entartet, war ein Erhellen, ein Klarstellen. Und somit Engagement.
Auch die Liebesgedichte im Band Tolú könnte man unter diesem Signal lesen, ein Eintreten für die Schönheit des Menschen, für das Geschlecht. Überhaupt ist die Frage, für was engagiert sich das Gedicht, mit dem Schreiben des Gedichts selbst gegeben. Das engagiert sich für das eigene Ich. Für das Hinstellen der Vergänglichkeit, ihr Erhellen durch das Wort. Oder für das Umsonst der Geschichte, für eine gründliche, grundlegende Erkenntnis also. Für das Wissen um die Todesbeschlossenheit von Mensch und Erde, ihr Vernutztsein, für das ,Fragliche’ im politischen Tun. Für ein Philosophisches. Das Klarstellen von Grundsituationen.
In einem wesentlichen Gedicht gibt es für mich kein Nichtengagiertsein. Jedes Deutlichmachen – das will ja das Gedicht – ist Engagiertsein. Obwohl der Schreibende auf ein Engagieren für etwas nicht zielt, sondern einzig darstellt. Einzig in der Anstrengung des Wortes steht.
Laschen: So wäre das ,wesentliche‘ Gedicht eines, das in der Anstrengung der Sprache, des Wortes steht?
Arendt: Ja.
Laschen: Wohl nicht ganz zufällig ist die Literaturkritik, insbesondere die aus dem Westen, geneigt, von einem spezifisch Arendtschen Geschichtspessimus zu sprechen, bezogen wesentlich auf Ihre späten Arbeiten. Können Sie das – wenn Sie einer solchen Formel zustimmen – etwas genauer definieren?
Arendt: Bereits beim Thema ,Mythos‘ ist vieles über meine Geschichtserfahrung gesagt. Meine Skepsis gegenüber der Fortschrittsidee ,Geschichte‘, die da abläuft, gemacht wird, von der Macht, die Unfreiheit meint, die von der Feudalherrschaft zu der abstrakteren Macht des Geldes wechselte, unfassbarer auch als Kirchenfürst oder einfach Herr. Bisher war die Geschichte eine des Leidens, immer neuer äußerer Zwänge, oft, zu oft, dem Versprechen der Freiheit initiiert. Wie Religion oder Mystik, für die meisten Glaubenssache. Vernunft in ihr zu suchen – nach dem Erleben der letzten blutigen, widersprüchlichen Dezennien −, liegt kein Grund vor.
Es würfelt die Macht. Bringt Konstellationen, die Macht nur verstärkend, globaler werden lassend, mehr und mehr Raum beanspruchend.
Und dann ihr Drohen mit dem Unmenschlichen, dem Atom. Das Atomgewicht zwischen den Blöcken als Garant des Friedens, und die Ideale, Ideen, einmal ,verwirklicht‘, kehren sich gegeneinander, lassen Rassistisches aufwuchern, selbst da, wo ein gleiches humanes Ziel am vorgestellten historischen Horizonte lockt.
Die installierte Macht ist stärker, will als das Höchstabsolute genommen werden. Anstelle einer ehemaligen anderen Gottheit, Macht, deren Repräsentanten immer den Scheitel eines Kindes tätscheln, und insgeheim und vorweg doch alle strategischen Spiele zur Welteroberung durchspielt.
Laschen: Wenn Sie an den Beginn Ihrer dichterischen Arbeit denken – die Zeit des Sturm −: worin sehen Sie die Kontinuität Ihres Formulierens, Ihrer Anstrengung der Sprache? Wie ordnen sie selbst – wenn Sie das tun – die verschiedenen Phasen Ihres Werkes für sich ein? Sind das auch immer biografisch ,geschnittene‘ Einheiten?
Arendt: Wenn ich an die früheren Arbeiten der Sturm-Zeit zurückdenke, so waren sie Ausdruck existentieller Vergewisserung, Wortgestaltungen, die bis in die Zeit politischer Aktivität hineinreichen: Folterung.
Dann machte dieser unaufhörliche Abwehrkampf gegen den Nazismus ein dichterisches Schreiben unmöglich. Tag und Nacht waren von den Anstrengungen dieses Kampfes erfüllt. Die Zeit meiner politischen Tätigkeit hat kein wesentliches Gedicht entstehen lassen.
Und in Spanien, da wurde die Aussage über den Kampf als humanes Wollen entscheidend, konnte die poetische Sprache der Sturm-Zeit: nicht weiterformuliert werden.
Um eindeutige Kunde zu geben, war die rationale Form des Sonetts mir die geeignetste: Die Hände, Das Beispiel. Rimbaud mit seine politischen Versen wurde mir Vorbild.
Ein Einschnitt in mein poetisches Sprechen entstand durch das Leben in den Tropen. Die dort entstandenen Erlebnisgedichte spreng die alten klassischen Formen, wenn auch einzelne Gedichte von der Sprache des späten Rilke oder Hofmannsthals, die ich dort erstmals las geprägt wurden. Erstmals aber wurde hier nun die Metapher für den Gegenstand selbst eingesetzt. Oft in surrealen Bildern, oft von Expressionismus durchwoben: „Dein schwarzer Vogelschatten, Conchita… schüttelt von seinen nackt- / wellenden Schultern klirrende Schalen / Gelächters weiß über den Sand.“
Der Gedichtband Tolú zeigt bereits den Übergang zu späterem Schreiben an, ja, wenn man so will: die Rückkehr eines neuen, realitätsangereicherten Sprechens aus der Frühzeit des Sturm. Das Einzelwort gewann bereits Bedeutung für die Sprachanstrengung im Gedicht.
Meine späten Arbeiten, nach meiner Rückkehr aus der Emigration, erhielten ihren Ton der philosophischen Auseinandersetzung mit der Welt und ihren Erscheinungen, Gesellschaften, Ideologien sowohl wie mit dem eigene subjektiven Erfahrungsbereich, etwa in den Flug-Oden. Hier, könnte man sagen, ist zuweilen hölderlinscher Duktus spürbar. Wohl in der Identität eines Grundverhaltens zur Welt, suchend und gestaltend…
Ein bis auf den heutigen Tag wirkender Einschnitt geschah bei meinen häufigen Aufenthalten am Mittelmeer, vornehmlich auf den grichischen Inseln. Die Eigenexistenz, wie die Menschen überhaupt, in die Mitte des Gedichts gestellt, verlangt ein derart entscheidendes Sprechen, dem der Satz nicht länger genügen konnte. Ein jedes Wort musste nun bedeutungsgeladen sein, um Ausdruck des Existentiellen zu sein.
So entstanden die Gedichte der Ägäis, aus Sachzwängen und selber solche, deren innigstes Material, wie Sie es in ihrem Buch über Lyrik in der DDR nannten, das „Totalwort“ ist.
Auch die darauf folgenden Gedichte in Feuerhalm und jetzt in Memento und Bild sind Formulierungen aus dieser Notwendigkeit. Rückblickend meine ich doch, dass ein entscheidender Zusammenhang zwischen den Stationen meines Lebens, von der Umwelt abgefordert, mit den Phasen unterschiedlichen Schreibens besteht und eindeutig an den Gedichten, in ihrer jeweiligen Komposition ablesbar ist.
Laschen: Wie erfahren Sie die Auseinandersetzung mit Ihrer Arbeit: durch Literaturkritik, in der Rezeption durch Leser, die sich an Sie wenden, in der Fortschreibung durch jüngere Autoren?
Arendt: Von allen drei Positionen aus erfahre ich heute, spät und unterschiedlich, ein Echo, wie das wohl immer so ist. Wenn da Verständnis aufscheint: Zweifel und Lust zugleich. Wollte ich überhaupt das und das?
Der Vers war ja nie an eine Person gerichtet, war ja Selbstverständigung, Erkenntnisvermittlung mittels Formgebung. Gewiss, auch Freundschaften sind aus meinem Vers hervorgegangen, zu Jüngeren und Jungen auch, und Beachtung, die Achtung einschließt, bei Gleichaltrigen und Kollegen.
Nicht immer ist Kommunikation vorhanden. In meiner Umgebung ist die Gebrauchsware Vers mit ihrer ganzen Landläufigkeit das Übliche, so das ,Kunstgebilde‘ wenig zu Wort kommen lassend.
Darüberhinaus sind die poetischen Welten meiner Arbeiten identisch mit dem Ich, sind von anderen wenig erlebt. Nicht aus ihrem Verschulden. Wer konnte denn auf den griechischen Inseln den uralten Mythos in heutigen Menschen erfahren, in ihrer Gestik, ihrem Zueinanderverhalten ? Wer von den Jungen erfuhr die Geschichte des klassischen Altertums gleichsam als Schulstunde für Phantasie und Humanität, wer die Bildwelt des Minotauros eines Picasso, den Stierkampf, das Spiel mit dem immer präsenten Tod, eine Tragik im vollen Licht des Tages, das tragische, zerstörerische Licht? Wer las den ersten zarten Ich-Gesang der Sappho? Erfuhr den Weltzweifel im Vergebens des Sisyphos? Wem erschloss Nietzsche die ungeheure Tragik des Menschen in der griechischen Tragödie, gegen das illusorische Griechenlandbild eines Goethe?
Das sind, mehr noch als die Verdichtung zum „Total-Wort“ im Vers, die Schwierigkeiten zum Verständnis für viele. Gewiss haben auch jüngere Autoren, welt-kundiger durch schwer erreichbare Lektüre geworden, nicht durch Theorie oder Dogmen, die Verbindung zu meinen Arbeiten gefunden, auch zu mir, freundschaftlich.
Daß die Zeiten für Dichter hart sind, hat sich herumgesprochen. Warum sollte es auch anders sein, da doch die Zeit mit ihren enormen Auseinandersetzungen und Bedrohungen auf zahllose Menschen erbarmungslos einschlägt, auf ihre Träume, auf ihr Wachen. In Erich Arendts bewunderungswürdigem Werk gibt es furchtbare Brüche, Unterbrechungen, die eine Epoche einem kämpfenden Dichter beibrachte wie Spuren von Fausthieben. Bei ihm wie bei einigen anderen tritt eine Komplikation hinzu, die ihm das Leben nicht gerade erleichtert: philosophisch-politische Entscheidungen und sprachliche Entwicklungen sind nicht deckungsgleich, vollziehen sich nicht simultan. Vor Erich Arendts Werk ist so mancher Kritiker durchgefallen.
Der ganz junge Arendt beginnt in der Nachfolge August Stramms, aber zugleich mit dem Versuch, über Stramm hinauszugelangen. Diese Gedichte stehen in Herwarth Waldens Sturm und rufen den Ärger seiner neuen Gefährten und Verbündeten hervor, denn beinahe gleichzeitig tritt Arendt der KPD und dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller bei. Der Beginn des Faschismus in Deutschland, das Exil, der Kampf in den Reihen einer katalanischen Division für die spanische Republik zeigt Arendt im Besitz einer zeitgenössischen Sprache, die klassischen Formen vertraut. Dies setzte sich fort in einem langen kolumbianischen Aufenthalt. Ich entsinne mich des Tages, an dem Erich Arendt aus dem Exil zu mir kam. Wir sprachen über seine Gedichte und die endlosen Jahre, die hinter uns lagen. Mir war klar, daß diese Dichtung es nicht leicht haben würde, aus mehreren Gründen: der zweite Strang des Arendtschen Werks wurde sichtbar, seine nie genug zu rühmenden Übertragungen spanischer und lateinamerikanischer Dichtung, die uns Neruda, Alberti, Hernandez, Aleixandre, Guillén und andere nahebrachten; gerade dies zeitigte Mißverständnisse, weil man lange von internationalen Entwicklungen abgeschnitten gewesen war und ebenso von der eigenen Literatur und Kunst; man war noch nicht eingerichtet für Differenzierungen, alles Neue wurde über einen Leisten geschlagen, und so fanden manche, die Dichtung Arendts widerspiegele die fremden Dichter, die er übersetzte, wobei doch jedem, der sehen und hören konnte, klar sein mußte, daß Erich Arendts Dichtung eine ganz selbständige, sehr hohe Leistung darstellte. Verkannt wurde schließlich von manchen die späte Periode Arendts als esoterisch, man beklagte, daß aus einem – ich bitte um Nachsicht – engagierten Dichter ein Mystiker geworden sei. In Wirklichkeit hat Arendt seit etwa fünfzehn Jahren den Scheitelpunkt seiner Arbeit erreicht. In den archaisch-mittelmeerischen Formen dieser Verse erscheint etwas, das unser aller Neuanfang sein kann. In diesem Sinne ist Arendt geblieben, was Hölderlin gewesen ist, ein gesellschaftlicher, ein politischer Dichter, und der alte Erich Arendt ist – auch darin Hölderlin ähnlich – ein sehr junger Dichter geworden.
Die Freunde Erich Arendts freuen sich, in dieser Ausstellung zu sein. Sie gilt einem Dichter, der von jeher zur bildenden Kunst die engsten Beziehungen unterhielt. Arendt und seine Maler- und Bildhauerfreunde haben sich gegenseitig beschenkt, und wir haben glücklicherweise den Nutzen davon.
Stephan Hermlin, Sinn und Form, Heft 6, 1983
Uwe Berger: Zwei Dichter unserer Zeit. Zum 50. Geburtstag von Peter Huchel und Erich Arendt
Aufbau, Heft 4, 1953
Helmut Ullrich: Lobpreis irdischer Schönheit. Zum 60. Geburtstag des Schriftstellers Erich Arendt
Neue Zeit, 13.4.1963
Georg Maurer: Erich Arendt zu seinem 60. Geburtstag
Sonntag, 15.4.1963
Nachgedruckt in: G. M., Essay I. Halle: Mitteldeutscher Verlag 1968
Günther Deicke: Dichter und Weltfahrer. Erich Arendt zum 65. Geburtstag
Berliner Zeitung, 16.4.1968
Elke Erb: Erich Arendt zum 65. Geburtstag
Sonntag Nr. 16, 1968
Günther Deicke: Poetische Sprache unserer Solidarität. Erich Arendt zum 70. Geburtstag
Neues Deutschland, 15.4.1973
Hinstorff gratuliert seinem Autor Erich Arendt zum 70. Geburtstag
trajekt 7, VEB Hinstorff Verlag, 1973
J(ürgen) Sch(midt): Ein lähmendes Gefühl ist das. Dem Dichter und Übersetzer Erich Arendt, fünfundsiebzig Jahre alt, zu Ehren
Stuttgarter Zeitung, 16.9.1978
Gregor Laschen/Manfred Schlösser (Hg.): Der zerstückte Traum. Für Erich Arendt zum 75. Geburtstag
Agora, 1978
Hubert Witt: Der flutharte Traum. Erich Arendt zum 80. Geburtstag
Sinn und Form, Heft 2, 1983
Hans Marquardt/Hubert Witt: Himmel und Erde. Erich Arendt zum 80. Geburtstag
Sonntag, 17.4.1983
Uta Kolbow: In Raum und Zeit
Berliner Zeitung, 15.4.1988
Uwe Grüning: Erinnerungen an Erich Arendt
Ostragehege, Heft 30, II/2003
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