WIRKSAME FIKTIONEN
– Über Lyrik zwischen Fiktion und Non-Fiction. –
Der Mensch ist vielleicht halb Geist und halb Materie,
so wie der Polype halb Pflanze und halb Tier.
Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe.
Georg Christoph Lichtenberg
WIRKSAME FIKTIONEN – so habe ich im letzten Jahr diese Vorlesung betitelt. Jetzt, nachdem ich sie geschrieben habe, würde ich ihr vielleicht einen anderen Titel geben. Damals hatte ich nur eine leise Ahnung davon, womit ich mich (und damit auch Sie) in diesen Stunden am 30. und 31. Januar 2019 in Göttingen beschäftigen werde, und fügte dennoch mit sicherer Hand einen Untertitel hinzu: „Eine Vorlesung über Lyrik zwischen Fiktion und Non-Fiction“.
Ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, wie sich die Unterscheidung von Fiktion und Non-Fiction zum Gedicht verhält, ob sie überhaupt zutrifft auf die Gattung Lyrik und die Gedichte der Gegenwart, die mich begeistern. Und sie begeistern mich aufgrund ihres Realismus, ihrer Erkenntnishaltigkeit, ihrer Schönheit und Tapferkeit, ihrer überraschenden Einfälle, ihrer blitzartigen Figuren, ihres Witzes, der Treue zu den Brüchen, die in ihnen abgebildet sind, ihrer Nähe zu den kaum mitdenkbaren Strukturen des Denkens, ihrer meta-mimetischen Nachbildung meiner nervösen Wahrnehmung, sie sind mir, mit einem Begriff, den ich dem Anthropologen Michael Taussig entlehne: Schreibweisen des Nervensystems. Doch auch damit lassen sich ihre Eigenschaften nicht restlos fassen, ich lese sie ihrer Radikalität wegen, ihrer Freundlichkeit, der plötzlichen Wendung wegen, mit der sie das tun, was sie sagen. Mit einer wichtigen Eingrenzung: Ich habe diese Ausführungen auch deswegen an den Anfang gestellt, um darauf hinzuweisen, dass ich nur über Gedichte schreibe, die mir gefallen – und an dieser höchst persönlichen, idiosynkratischen Auswahl meine Gedanken entwickele. Ich schreibe nicht über Lyrik als Gattung im Ganzen, doch einstweilen sei mir die Verwendung des zusammenraffenden Begriffs Lyrik dennoch gestattet, also, wenn Sie erlauben: Lyrik zwischen Fiktion und Non-Fiction.
Hier muss ich gleich wieder innehalten. Das englische Wort „fiction“ ist nicht identisch mit dem deutschen Wort: Fiktion. Identisch ist es sowieso nicht, stammt es ja aus einer anderen Sprache. Die beiden Wörter entsprechen einander nur am Rande. Eher müsste man „fiction“ mit Belletristik übersetzen, oder sogar mit Dichtung. Ja, „fiction“ kann auch Fiktion heißen (d.h. etwas Erdachtes, eine falsche Annahme), aber nicht in erster Linie. Und für „Non-Fiction“ halten wir zunächst das deutsche Sachbuch bereit. Wobei das eine Reportage sein kann, eine philosophische Abhandlung, ein Essayband, ein Reisebericht, die Autobiografie, Fachliteratur aus den unterschiedlichsten Disziplinen, oft auch poetologische Schriften, Erlebnisberichte, Leben mit Tieren, Entzugs- und Drogenerfahrungen, Tokyo Interieurs, Ayurvedische Kochbücher. Zuweilen begegnen auch Mischbegriffe wie „Doku-Fiction“, „New Journalism“, „faketionales Erzählen“1 oder „Non-Fiction-Novel“ – das Hereinstreunen freilaufender und wilder Fiktionalisierungsverfahren in faktuale Erzählungen. Das sind wohl Verfransungen an den Grenzen der Gattungen. Es könnten aber auch zentrale sein, Verfransungen inmitten des Geschehens, nicht nur an seinem Rand.
Daneben gibt es einen weiteren Unterschied, und das ist der zwischen „fiktiv“ und „fiktional“. Fiktiv ist, was sich in der fiktionalen Welt befindet, lautet eine einfache Definition. In beiden Fällen gilt: Sie ist etwas anderes als die Wirklichkeit, die aber wiederum Stoff der Fiktion ist. Ja, ich weiß, dass die Bücher überfällig sind, ich bringe sie gleich morgen zurück, den ganzen Stapel.
Und wir müssen weitere Unterscheidungen machen, auch innerhalb der Dichtung. Womöglich spreche ich, wenn ich vom Gedicht spreche, nicht von Balladen, wobei: von der „Ballade vom blutigen Bomme“ von Christa Reinig zum Beispiel würde es sich zu sprechen schon lohnen.2 Einige kluge Leute haben sich damit befasst, ob Reinigs Kunstfigur Bomme eine Stilisierung des Räuberhauptmanns Gladow oder eine Personifizierung der Gladow-Bande insgesamt darstellt, die während der Zeit der Berliner Blockade Ost- und West-Berlin in Atem hielt (so Reinhard Döhl)3 –, mit ihrem Anführer Werner Gladow, der mit 19 Jahren 1950 in Frankfurt an der Oder zum Tode durch das Fallbeil verurteilt wird, wobei ihm im Zusammenhang mit der Verkündung seines Urteils der Ausspruch zugeschrieben wird:
Wissen Sie, Herr Richter, die dreifache Todesstrafe, einmal lass ich mir das ja gefallen, die Birne abhauen, aber det andere beede Mal würde ich sagen, dat is Leichenschändung.4 /footnote]
Wie habe ich die dreifache Todesstrafe zu verstehen? Wie oft wollt ihr ihm das Leben nehmen? Wird das erste Mal in der Wirklichkeit und das zweite Mal in der fiktionalen Welt der Strafgerechtigkeit geköpft? Die ist doch, kann man sagen, nicht fiktiv; sie bewirkt.
Auf der dem „blutigen Bomme“ gegenüberliegenden Seite in meiner violetten Ausgabe der Sämtlichen Gedichte von Christa Reinig finde ich ein anderes Gedicht, mit dem Titel „AUSWEG“, und mit einem Mal erinnere ich mich wieder an alles, an die Straßen im Zweibrücker Röntgenviertel, an den Geruch im Treppenhaus, die Agave neben der Haustür, an den Bauplatz gegenüber, den es inzwischen nicht mehr gibt, weil er seit Jahren mit einem sehr ausladenden Einfamilienhaus bebaut ist, wo und wie bei uns die Möbel standen, die Teppiche lagen, in der Beringstraße, an das Fenster, die Nachbarn, den Hund der Nachbarn, das Zimmer, den Winter, als einmal alles, wirklich alles in dickes Eis gehüllt war, selbst der Schnee. Ich erinnere mich an die Zettel und Bilder an der Wand, die Bücher in meinen Regalen aus gestapelten Weinkisten, die Unsicherheit und Verpeiltheit, den Selbsthass und die starke Stimme der guten Gedichte. Ja, vor allem erinnere ich mich daran, dass ich es einmal auswendig konnte, und es kommt sogleich zurück. Hier ist es.
AUSWEG
das was zu schreiben ist mit klarer schrift zu schreiben
dann löcher hauchen in gefrorene fensterscheiben
dann bücher und papiere in ein schubfach schließen
dann eine katze füttern eine blume gießen
und ganz tief drin sein – und den sinn erfassen:
zieh deinen mantel an du sollst das haus verlassen[footnote]Christa Reinig: „Ausweg“, in: Sämtliche Gedichte. Düsseldorf 1984. Seite 42
„zieh deinen mantel an du sollst das haus verlassen“. Dieses Gedicht kann ich nicht widerlegen, indem ich einfach ohne Mantel aus dem Haus gehe. Sie alle könnten sich entschließen, das Haus gemeinsam ohne Mantel zu verlassen und das Gedicht wäre damit immer noch nicht widerlegt. Aber so funktioniert das doch nicht, werden Sie einwenden. Sie seien doch gar nicht gemeint. Was lässt Sie da so sicher sein?
ist der Titel der Lichtenberg-Poetikvorlesungen, die Monika Rinck im Januar 2019 in Göttingen gehalten hat. Jetzt erscheinen die Vorlesungen in einer überarbeiteten Form. Darin widmet sich die Dichterin und Essayistin Übergängen in vielerlei Gestalt. Es geht um Türen, Schwellen – und Grenzen, zwischen Fiction und Non-Fiction, zwischen Sprachkunst und Sprache, zwischen Genres, Ländern und Menschen, zwischen dem Material und seiner Verwendung.
Entlang einiger Gedichte von Christa Reinig, Julian Talamantez Brolaski, Ann Cotten, Wendy Trevino, Elke Erb und zuletzt auch ihr selbst, untersucht Monika Rinck, was passiert, wenn Wirklichkeit als Material von Dichtung verwendet wird. Die Fahrt führt an Grenzen, in Wälder jenseits der Plantagen, in öffentliche Bibliotheken und auf das ganz reale Wirkungsfeld starker Fiktionen.
Wie widerlege ich ein Gedicht? Wie halte ich die Räume offen? Inwiefern kann die Beschäftigung mit Gedichten und ihrer Deutung eine Offenheit lehren, die nicht in Gleichgültigkeit abgleitet? Wie realistisch ist das Gedicht, zu Ende gedacht? Hat es etwas zu sagen?
Ich liebe dieses Buch. Ich könnte stundenlang darin lesen. Mein erster Gang führt mich nach dem Nachhausekommen direkt zu ihm. Bevor ich es öffne, streichle ich es. Und jedes Mal zünde ich dann den Kamin an und werfe es ins Feuer. Aber am nächsten Tag liegt es wieder neben meinem Lesesessel.
Falls Sie jetzt meinen, der Autor dieser Rezension habe nicht mehr alle Tassen im Schrank, könnten Sie Recht haben. Könnte aber auch sein, dass ich mich zu tief auf diese Wirksamen Fiktionen von Monika Rinck eingelassen habe, in der die Autorin gleich zu Anfang die Geschichte eines Mannes schildert, der von der Polizei verdächtigt wurde, eine Bibliothek in Los Angeles in Brand gesteckt zu haben:
Er verwirrte die Behörden durch einen ganzen Strauß einander widersprechender Aussagen.
Ich zitiere:
Er war da, er war nicht da. Er war vertraut mit der Bücherei; er hatte sie niemals in seinem Leben besucht. Er roch an dem betreffenden Tag nach Rauch, er roch nach gar nichts. Das einzige, was außer Frage stand: Harry fabulierte gerne. „He finds it difficult to give a straight answer“, one friend told investigators.
Das ist das Verfahren der modernen Dichtung. Sie lässt sich nicht eindeutig auf eine bestimmte Aussage festlegen. An erster Stelle benutzt sie Metaphern, also Bilder um die Welt zu beschreiben.
Metafores steht auf den Kleinlastwagen griechischer Transportunternehmen. Sie transportieren Güter.
Und dann, wenn man glaubt, die Aussage endlich halbwegs verstanden zu haben, kommt eine Szene (Geschichte, Gedicht) die alles wieder verunklart.
Das Pferd (und das Schiff) waren vergleichsweise frühe Transportmittel. Die Domestizierung des Pferdes wird auf das dritte vorchristliche Jahrtausend datiert. Das mongolische Großreich verdankt sich maßgeblich der organisierten Reiterei. Das Pferd wechselte um ein Säckchen Radium den Besitzer. Der Messias betrachtete dies in lockerer Garderobe.
Wurde Radium nicht erst 1898 von Marie Curie entdeckt? Was kann es da mit dem Reich von Dschingis Khan (12./13.Jahrhundert) zu tun haben? Und was hat – bitte – der Messias mit all dem zu tun?
Fragen über Fragen. Man kann sich in ihnen verlieren. Aber heute nicht. Heute müssen wir weiter. Wir wollen ja schließlich irgendwo ankommen. Nur wo, das ist noch die Frage. An einer Grenze vielleicht? – Schon an diesem Beispiel merkt man, dass Monika Rinck Lyrikerin ist. Eine sehr bekannte zudem. Lyriker tun so etwas. Sie verbinden Begriffe aus weit voneinander entfernten Zusammenhängen miteinander und kommen dadurch (manchmal) zu überraschenden Erkenntnissen.
Es ist schon ein gelahrtes Buch, geschätzter Leser, und wenn du jetzt glaubst, du habest dich verlesen, denn da müsse „gelehrt stehen, dann hast du dich leider getäuscht. Es zitiert einige Gelehrte, die sich mit der Theorie des Gedichts auseinandergesetzt haben, von Platon über Hegel bis Käte Hamburger (1996–1992), und ebenso kommen Lyriker des 21. Jahrhunderts zu Wort.
Worum also geht es? Vordergründig um die Frage, ob Gedichte „Fiktion“ seien, oder ob sie eher „Non-Fiction“ sind und damit ins Sachbuch-Regal gehören. Monika Rinck tendiert zu „Non Fiction“ und nimmt dazu einen eigenartigen Begriff von „Fiktion“ zu Hilfe: Der Begriff leite sich von (lateinisch) „fingere“ ab und bedeute „Täuschung“. Dabei bezieht sie sich auf die schon erwähnte Käte Hamburger.
Gewiss: Romane und Erzählungen bilden die Wirklichkeit nicht im Maßstab 1:1 ab; sie bilden sie neu (manchmal mehr, manchmal weniger), aber ist das „Täuschung“? Erzählende Prosa steht m.E. ebenso in einer Beziehung zur Wirklichkeit wie Lyrik, nur dass diese Beziehung in der Lyrik schwerer zu greifen ist, weil Lyrik vieldeutiger ist.
Aber so genau ist die Frage wohl nicht zu entscheiden, und Monika Rinck, diese geniale Spielerin, tut selbst alles, um sie in der Schwebe zu halten. Nicht zuletzt dadurch, dass sie verschiedene Leitmotive – z.B. das Säckchen mit Radium, das Motiv des beschädigten Kessels oder das der brennenden Bibliothek – wieder und wieder erwähnt, miteinander vermischt. Und auf Seite 43 fragt sie sich, ob die Frage von Wahrheit und Lüge das Fiktionale nicht genau so betrifft wie das Dokumentarische, also Nicht-Fiktionale.
Man wird von diesem Buch keine endgültigen Antworten erwarten können. Dazu ist es viel zu spielerisch angelegt. Es arbeitet nicht wissenschaftlich, also nicht mit Argument und Gegenargument und Entkräftung des Gegenarguments, sondern es springt von einer Assoziation zur nächsten, ohne dabei den roten Faden außer Acht zu lassen.
Ein wichtiges Thema ist die „Grenze“ als Metapher, aber ebenso als (oft grausame) Wirklichkeit, die Menschen daran hindert, in ein anderes Land zu kommen. Natürlich ist in den letzten Jahren die „Grenze“ immer mehr zum Thema geworden, sei es das Mittelmeer, das Europa von den Ländern des Südens trennt, oder sei es die zwischen Mexiko und den USA. Wo Donald Trump gern eine Mauer bauen würde, wenn man ihn nur ließe.
Ob die Grenze Thema von Gedichten sein sollte? Monika Rinck bejaht dies vehement und zitiert auch ein Gedicht von Wendy Trevino, einer in San Francisco lebenden Autorin. Bei ihr wie auch bei anderen, zum Teil im Exil lebenden Autoren, mit denen Rinck sich verbunden fühlt und die sie zum Teil auch ins Deutsche übersetzt hat, wird dann klar, was die Autorin mit „Non Fiction“ meint: es sind Gedichte, die vehement politisch sind.
Ich denke, in diese Richtung geht es. Monika Rincks Begriff von „Fiction“ (also erzählender Prosa) scheint mir etwas einseitig; vor allem von amerikanischen Serien bei „Netflix“ geprägt, wo es vor allem um Gewalt als Selbstzweck geht, während Gedichte ihrer Meinung nach eher die ganze Wirklichkeit abbilden. So subjektiv sie auch sein mag; so schließt sie doch auch das ein, wovor wir oft genug die Augen verschließen.
– Die preisgekrönte Dichterin und Essayistin Monika Rink war beim Seminar für deutsche Philologie in Göttingen Gast. Ihr Thema lautete: „Zwischen Fiction und Non-Fiction“. –
Als Referentin für die Lichtenberg-Poetikvorlesung ist die Autorin, Dichterin und Essayistin Monika Rinck nach Göttingen gekommen. Die jährlich ausgerichtete Veranstaltung des Seminars für deutsche Philologie der Universität Göttingen bietet Autoren die Möglichkeit, ihre Arbeit vorstellen zu können. Vor Rincks Auftritt hielt der Literaturwissenschaftler und -Kritiker und Autor des Buches Poetisch denken. Die Lyrik der Gegenwart, Christian Metz, eine Laudatio auf Rinck.
Metz hielt seine Begeisterung für die Arbeit von Rinck nicht lange zurück: Sie sei eine „Ausnahmekönnerin unter den Ausnahmekönnern“ und „ein Glücksfall“ für den deutschsprachigen Lyrikdiskurs, urteilte Metz. Und das sei um so mehr beeindruckend, da dieser Diskurs in den vergangenen 20 Jahren eine poetische Blüte erlebt habe, erklärte Metz. Rincks Gedichte seien auch deshalb so fesselnd, weil die Autorin in das „Grenzgebiet des sprachlich Fassbaren“ vordringen würde.
Rincks Vorlesung trug den Titel Wirksame Fiktionen: Zwischen Fiction und Non-Fiction. Sie hätte sich bewusst für die englischen Begriffe entschieden, weil deren Bedeutung die ihrer deutschen Pendants übersteige, erläuterte die Autorin. Rinck arbeitet viel mit der englischen Sprache und ließt immer wieder Passagen in Originalsprache. „Wenn ich immer weiter geradeaus fahre, komme ich irgendwann ans Wasser. Oder ich komme an eine Grenze. Dort ändert sich das Land“, schrieb Rinck. Dann nimmt sie Bezug zu einer amerikanischen Dichterin:
„A border, like race, is a cruel fiction“, schreibt Wendy Trevino; eine Grenze, so wie eine Rasse, sei eine brutale Fiktion.
Wie in diesem Fall seien Metaphern oft wirksamer, als die Begriffe, die sie erklären. Und „das muss so sein“, betonte Rinck. Nicht selten würden Fiktion und Realität an ihren Grenzen verschwimmen. Hier sei die Poetik ein verbindendes Element. Worte könnten weder falsch noch richtig sein, erst ihre jeweilige Verbindung in einem Satz gebe ihnen einen fiktiven oder einen realistischen Inhalt.
Die mehrfach ausgezeichnete Berliner Autorin Rinck hat Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Bochum, Berlin und im US-amerikanischen Yale studiert. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet sie auch als Übersetzerin. Rinck lehrte unter anderem am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie ist unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Künste Berlin. Darüber hinaus war Rinck von 1999 bis 2017 für das Inforadio Berlin-Brandenburg tätig. 2009 erhielt sie den Arno-Reinfrank-Literaturpreis und 2012 den Berliner Kunstpreis Literatur. Im Jahr 2013 wurde Rinck der Peter-Huchel-Preis für ihren Gedichtband Honigprotokolle verliehen.
Die Lichtenberg-Poetikvorlesung wird seit 1999, mit einer Unterbrechung in den Jahren 2012 und 2013, jedes Jahr vom Seminar für deutsche Philologie in Kooperation mit dem Literarischen Zentrum Göttingen organisiert. Bei Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen sollen dabei kulturelle Öffentlichkeit, Autor und Philologie miteinander ins Gespräch kommen, so die Veranstalter. Bisherige Gäste waren unter anderem Navid Kermani, Carolin Emcke und Friedrich Christian Delius. Die Lichtenberg-Poetikvorlesung wird von der Stiftung Niedersachsen, vom Verein Universitätsbund Göttingen und von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gefördert.
Jan Kuhlbrodt: Zu Monika Rinck: Wirksame Fiktionen
signaturen-magazin.de
Elke Engelhardt: Wo denkst du hin?
fixpoetry.com, 20.9.2019
Maximilian Mengeringhaus: Wir sind viele
literaturkritik.de
Frederik Eicks: Gedichte, die der Rinck gefallen, Poetikdozentur Teil 1
litlog.de, 6.2.2019
Philip Flacke: An der Grenze, Poetikdozentur Teil 2
litlog.de, 7.2.2019
Hendrik Jackson im Gespräch mit Monika Rinck
Holm-Uwe Burgemann und Konstantin Schönfelder: VOR|ZEICHEN #10 Monika Rinck Champagner für Alle
Monika Rinck beim 22. Literaturfestival Druskininkai Poetic Fall 2011.
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