„Haar der Nacht“ von Nora Porsche1pfützen von mondlicht tropfen aus dem nassen haar der nacht.
sie kämmt es in langen, bedächtigen zügen.
jede strähne ein atemzug voll tiefblauer schwerelosigkeit.
ihre bürste ist aus ebenholz und lein, es heisst, es mache die haare glänzend und fest und helfe ihnen, zu wachsen.
tiefe nächte bringen helle tage.
…
immer trockner wird ihre wilde mähne.
einzelne haare laden sich auf und sprühen funkenregen über ihren kopf.
die milchstraße erglüht und weist den nachtigallen den weg zu ihren liedern.
für sternbilder braucht es den kamm. und etwas geduld. und phantasie. und übung.
der morgen dämmert zur frisur.
die nacht nimmt ihr haar und windet es zu einem keuschen knoten aus zeit, träumen und sehnsucht.
voller hoffnung schmachtet die nachtigall dem nächsten abend entgegen.
Musikintro von Bert Wrede
aus Ulrich Zieger: Die Hügel vor den Städten
Video: Serge Moveon
dem Stier die Seuche! euch Christen die Rache! – Eunuchenarie ist trist. – Eurasier stach Rist, Tier rast.
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