TRÖSTE MICH
Tröste mich durch einen Moment des Himmels unter den Lidern.
In die sternfauchende Blankheit des Weltalls gekleidet
habe ich das Jenseits zur Braut, in Orangenblüten,
bin dein Geliebter aus Wasser, einzig Verrinnen,
nimm mich also, nimm mich auf, ich werde kreisen
und wieder verfließen, was bleibt ist welker Blütenschaum.
Entblößt vom Fleisch gehöre ich dem glühenden Stein,
gekleidet in meine wehenden Häute gehöre ich dem Schmerz
und dir, und dir für die Dauer der Flamme,
für die Dauer der Schwermut und verflüchtige mich
untröstlich in einem unberührbaren Hauch.
Was den Lippen entspringt soll der Erde zufallen,
mein ist ihr Kuß, die fruchtbare Mitte
ihres Momentes aus vereinigtem Feuer.
Ich bin nur im reinen Akt unseres Verwehens,
in der Glut, im Brand, im Abschied der Aschen.
Tröste mich also, töte mich, entdecke mich wieder
an anderem Ort, gehüllt in eine andere Stunde.
Ich bin das Wasser, ich gehöre dem Wind
als ein Spritzer aus Gischt,
ich gehöre dem Sand im Wind als ein Durstmund, Versiegen,
ich gehöre dem Vogel auf dem Wind als ein Tropfen aus Licht
und der Erde als ein Kreislauf des Versickerns
und fernen, immer fernen Neuentspringens
bis zur großen Dürre der Nacht und des Schweigens,
bis zum Tiefschlaf der Blumen, flammenumhüllt.
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