FLUSSBILD MIT ENGEL – ein ausgepeitschter engel quirlt die spree / sie kniet sich tiefer in die stadt und strudelt
Schöne Mondfrau, gehst du schlafen / Lächelnd und so munter, / Leise mit den Silberschafen
Eine spröde, fast herbe Modellierung der Gedichte. In keiner Tradition zu Hause, steht Róža Domašcyna die sorbische Bilder- und Mythenwelt zur Verfügung.
Sprich nicht immer / Von dem laub · / Windes raub ·
„Mein Name ist Róža Domašcyna. Ich bin aus Bautzen und meinen Namen dürften Sie noch nie gehört haben, denn ich habe noch kein Gedicht in deutscher Sprache veröffentlicht…“ schreibt die Autorin an ihren späteren Verleger.
KNARREN EINES GEKNICKTEN ASTES – Splittrig geknickter Ast, / Hangend schon Jahr um Jahr, Trocken
ZERSTREUTE STROPHE – leicht wie luft, das weckte mich dann, von den fremden
SELBSTREDEND im erregten Monolog skrupulöser oder lustvoller Selbstbefragung und -gewißheit…
SELBZWEIT im freizügigen Zwiegespräch Liebender, wenn sie sich im Spiegel des anderen sieht…
SELBDRITT im übermütigen Spiel mit der Sprache…