KUNST – Ein Mensch malt, von Begeisterung wild, / Drei Jahre lang an einem Bild. / Dann legt er stolz den Pinsel hin
Vielleicht verraten die Gedichte ob „der ,Nurphilosoph‘ – einmal an den Punkt gekommen (ist), wo er das sozialistische Experiment, für das er sein Leben + sein Denken reduziert hatte – für gescheitert (+ abbruchreif) hielt“ wie es Heiner Müller formuliert.
Weh mir, dem Gott die nackten Sonnen wies / Und fahler Höllenstädte grelles Leid. // Und Donner, Licht und Meere reden hieß.
DER MINDESTE LOBET GOTT IN ZEHN DINGEN – O du brennender Berg, o du auserwählte Sonne! / O du voller Mond, o du grundeloser Bronne!
EPISTEL – Liebe Freundin, ein Dach ist schön / Wenn Regengüsse niedergehn / Im Ofenloch Feuer loht
… UND EUCH ZUM TROTZ – PARIS 1934 – Daß diese Zeit uns wieder singen lehre / Die guten Lieder eines bösen Spotts
40 Gedichte, in denen Friederike Mayröcker dem hymnischen Ton und den freien Rhythmen Friedrich Hölderlins folgt. Meist reicht ein einzelnes Wort, manchmal ein Teil einer Verszeile, um die Sehnsucht zu beflügeln.
DER SOHN – Der warme Rücken des Vaters, den ich als Kind suchte, / der Waldrand, gestern schon /