Oskar Pastior: Gimpelschneise in die Winterreise – Texte von Wilhelm Müller

Oskar Pastior: Gimpelschneise in die Winterreise – Texte von Wilhelm Müller

Wer eignete sich besser als Oskar Pastior, eine literarische Publikationsreihe zu eröffnen, die das Buch mit der Compact Disc, das Auge mit dem Ohr verbindet? Man muß Oskar Pastior gelesen und gehört haben. Dazu bietet seine „Gimpelschneise in die Winterreise-Texte von Wilhelm Müller“ eine gute Gelegenheit. Sprachliche Versuche, die Sirenen zu verführen.

Gertrude Stein: Reread Another / Nochmal den Text ein anderer

Gertrude Stein: Reread Another / Nochmal den Text ein anderer

Stücke wie Landschaften zu schreiben, so Gertrude Steins Vorsatz, das gilt auch für diese 1921 geschriebene See- und Alpenlandschaft, mit Blick von einem Wellenkamm zum andern Gipfel, in 24 Szenen oder Bildern, Ansichten einer sich wiederholenden Sprechhandlung – ein Stück Improvisation und damit ein Fall für Oskar Pastior, der das Nachsprechen für die Hörfassung ganz wörtlich nimmt.

Axel Marquardts Gedicht „Was ich gern möchte“

Axel Marquardts Gedicht „Was ich gern möchte“

WAS ICH GERN MÖCHTE – Ich bin ein Elefant, Madame, / und möchte gern ein Schwein sein, /

Norbert Hummelt: singtrieb

Norbert Hummelt: singtrieb

Norbert Hummelts Gedichte halten eine fein austarierte Balance zwischen Sentiment und Ironie, berauschend schön im einen und nüchtern beobachtend im nächsten Moment. Christoph Clöser spielt dazu Saxophonfiguren von schlicht genialer Einfachheit, frisch, frech, direkt und [laut], wie es der Name der Band sagt, in der er und Norbert Hummelt ihre Nummern spielen, die zu hören sind auf der CD zu diesem Compact-Buch.

Heinrich von Kleists Gedicht „Mädchenrätsel“

Heinrich von Kleists Gedicht „Mädchenrätsel“

MÄDCHENRÄTSEL – Träumt er zur Erde, wen / Sagt mir, wen meint er? / Schwillt ihm die Träne, was, /

Ulf Stolterfoht: fachsprachen I–IX

Ulf Stolterfoht: fachsprachen I–IX

Ich veröffentliche diesen ersten Gedichtband von Ulf Stolterfoht, weil ich selten mit solchem Wohlgefallen dem befremdlich vertrauten Eigenleben der Sprache gelauscht habe. Es stöbert, steubt, stubbst und stabreimt, so daß ich spüre: Es gibt Zusammenhang, ich selbst bin Fleisch von diesem Fleische, in mir sprießt Sprache genau so. Wie könnte sonst aus all der Sprache, die schon vor mir war und außer mir ist, ich werden? Aus der Begegnung von Fachsprachen der Geologen, Grammatiker, Philosophen und Poeten mit dem eigenen krummen Denken setzt Stolterfoht Gedichte zusammen, deren Schönheit überraschend und deren Witz der Sinn des Unverstandenen ist.

Ulf Stolterfoht: fachsprachen X–XVIII

Ulf Stolterfoht: fachsprachen X–XVIII

„Alles ist Material,“ meint Nicolai Kobus vorausschauend „Hauptsache, es kommt als Wort daher. Und so wird denn auch manisch montiert, kompiliert und persifliert, eingedampft und angereichert, dass einem Hören und Sehen vergeht. Nicht, weil man es nicht mehr ertrüge, sondern weil einem die Textgebilde nahe legen, man möge sich, um zu folgen, schleunigst von den üblichen Lesegewohnheiten verabschieden.“

Dieter Wellershoffs Gedicht „Ich wachte auf im Bett sitzend…“

Dieter Wellershoffs Gedicht „Ich wachte auf im Bett sitzend…“

Ich wachte auf im Bett sitzend / weil jemand „frisches Heu“ gesagt hatte / zweimal deutlich /

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