Vielleicht verraten die Gedichte ob „der ,Nurphilosoph‘ – einmal an den Punkt gekommen (ist), wo er das sozialistische Experiment, für das er sein Leben + sein Denken reduziert hatte – für gescheitert (+ abbruchreif) hielt“ wie es Heiner Müller formuliert.
Den Leser erwarten scharfe, despektierliche, ironische Gedichte mit aktuellem Bezug auf die „Jetztzeit“, in denen kopflose Politik und geistloser Kunstbetrieb dem Spott preisgegeben werden. Zu den aggressiven Epigrammen und skurrilballadesken Texten kommen die Historien, in denen Hacks der entrückten Geschichte gründlich durchdachte Lehren für die Gegenwart abgewinnt von der Antike bis ins 20. Jahrhundert und zu jenem Thema, das die Gedichte der letzten Lebensjahre prägte: wie man sich nach „der großen Schreckenswende“ verhalten soll.
FREU DICH LIEBE – Ich hab eine Nachbarin, / Der ich nicht zu häßlich bin.
DIE WELT, SCHON RECHT – Die Welt? Schon recht. Doch wenn dein Fleisch sich straffte,
SCHNEEZEIT – Was soll Materie, wo Menschen hausen? / Das Wasser fror zu Schmutz. Der Winter war, / Schon als ich jung war, mir ein rechtes Grausen.
FIN DE MILLÉNAIRE – Wer nie vom Schönen je vernahm, vermißt nichts. / Ein Bürokrat sucht Intendanten aus.
DAS KIND AM ALEXANDERPLATZ – – Armes Kind, was weinest du? / – Hab mein Streichhölzlein verloren.
NIKOLAUS ERZÄHLT – Als ich auf den Kalender sah, / Rief ich: Ei, der verhexte! / Die Stiefel her! Die Zeit ist da!