wieviel bleibt
von diesen wörtern
die mich zu nichts
geführt haben
IN MEMORIAM PAUL ELUARD
Lege dem Toten die Worte ins Grab,
die er sprach, um zu leben.
Bette sein Haupt zwischen sie,
lass ihn fühlen
die Zungen der Sehnsucht,
die Zangen.
Leg auf die Lider des Toten das Wort,
das er jenem verweigert,
der zu ihm sagte,
das Wort,
an dem das Blut seines Herzens vorbeisprang,
als eine Hand, so nackt wie die seine,
jenen, der du zu ihm sagte,
in die Bäume der Zukunft knüpfte.
Leg ihm dies Wort auf die Lider:
vielleicht
tritt in sein Aug, das noch blau ist,
eine zweite, fremdere Bläue,
und jener, der du zu ihm sagte,
träumt mit ihm: Wir.
Paul Celan
1. Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung 2005 an Felix Philipp Ingold.
Jan Kuhlbrodt: Versuch über Ingold
poetenladen.de, 28.10.2012
Jan Kuhlbrodt: Vom Abtragen der Monumente oder das Wesen der Chronologie
Schreibe einen Kommentar