Unser System beruht auf der mächtigen, aber schwer meßbaren Anziehungs- und Schwerkraft mancher Worte, die sich in Gedichten zu kleinen Inseln und Oasen materialisiert haben und die den Planeten Lyrik zuhauf bevölkern und diesen immer weiter wachsen und grünen lassen. Besucher sind hochwillkommen – mögen die kürzeren oder längeren Aufenthalte im Atemstoff der Sprache für eine sichere Rückreise auf Ihren Heimatstern sorgen.
Nachfolgend ein paar Navigationskoordinaten, wie Sie sich in unserem System, orientieren können:
Als Fortbewegungsmittel auf unserem Planeten taugen allein Neugier und Sprachhunger.
Wer es gern übersichtlich mag, beginne bei mycel. mycel zeigt den Aufbau der Seite als Wurzelgeflecht: einmal wird in chronologischer Reihe die Entstehung des Planeten und sein Anwachsen dokumentiert, die Kategorien von A-Ü (ad hoc bis übersetzer) sind die Familien und Gattungsbezeichnungen der Inseln, die Sie betreten können – auf kürzestem Weg.
Wer sich lieber weniger strukturierten Erkundungen überläßt, beginne mit der Startseite.
Hier blüht das Prinzip des produktiven Zufalls:
In der westlichen Hemisphäre finden Sie eine Population Bücher, die sich bereits auf dem Planeten angesiedelt haben. Hinter dem zugehörigen Mashup verbirgt sich eine visuelle Verlockung zur Reise in die jeweilige Landschaft des Buchs. Jeder hier auftauchende Band wird zudem so gründlich wie möglich vorgestellt, Klappentext, Autorstimme/Auszug aus dem Buch und alle verfügbaren Rezensionen geben Auskunft über das jeweilige Einzelexemplar seiner Gattung. Sie haben von hier aus zahlreiche weitere Möglichkeiten der Fortsetzung Ihrer Expedition: Sie können beispielweise alle Artikel oder alle Rezensionen ansehen, in denen der Verfasser des Buchs weiterhin auftaucht (=Verlinkungen unter dem Titel), Sie können das Buch erwerben (nehmen Sie den „Einkaufswagen“, der fährt Sie sicher zu amazon) oder Sie können Fakten und Vermutungen über den Autor einholen (in erwünschter Undeutlichkeit zwischen facts und fiction finden Sie hier externes Wissen: von der eventuell vorhandenen homepage des Dichters bis zum Wikipedia-Eintrag). Für Ihre eigenen Erfahrungen bei den Erkundungen steht Ihnen ein besiedelbares Stück Kommentarfläche zur Verfügung.
Auf der östlichen Hemisphäre finden Sie (von Nord nach Süd) ein wechselndes Angebot an Lyrikbänden, vom Statthalter, Kurator und Herausgeber des Planeten ausgewählt und zusammengestellt: go lyrik via amazon.
wortwelten entführen Sie im wandelnden Kaleidoskop einerseits zu ausgewählten Lyrikverlagen und damit direkt in die Gewächshäuser der Bücher, andererseits zu jenen Rezensenten, die sich durch Häufigkeit ihrer Äußerungen verdient gemacht haben: Sie müssen nur beherzt auf den Namen zugreifen und schon gelangen Sie zu jenen Büchern/Artikeln, in denen sich der Autor tummelt.
Unter laserlyrik finden Sie (via amazon) Empfehlungen vertonter oder gesprochener Lyrik – damit auch die Ohren auf ihre Kosten kommen.
Die letzten Artikel sind die zuletzt verfertigten Artikel des Herausgebers des Planeten – und es werden nicht die letzten Artikel bleiben.
Die antike beginnt gestern und bietet (via amazon) vom Statthalter des Planeten Hinweise auf besonders zu würdigende, verdienstvolle Ausgaben älterer Exemplare der Gattung Buch – jenseits einer akuten Aktualität, die von der Gegenwart allzu schnell in die Vergangenheit entlassen wird.
ad hoc ist die Funkstation – hier zitiert, kommentiert oder verweist der Herausgeber auf Debatten, Entdeckungen und anderweitig lyrisch Erwähnenswertes – ein Fundus wechselnder Fundstücke, zum Stöbern, Nachlesen und Kommentieren.
Den Südpol bildet die Zeitachse (wer wirklich liest, vergißt die Zeit), Anfahrtswege zu anderen Sternen mit ähnlichen oder gar verwandten Lyrikpopulationen und die Spuren derjenigen Besucher, die den Planeten nicht wort- und grußlos verlassen haben.
Im Nordpol haben sich neben startseite und mycel bisher angesiedelt: der Nachbarplanet lyrasia (muß noch weiter entdeckt werden), mashups (hier können Sie direkt über die Landschaften in die Bücher einziehen), buchshop (ein Verlagsservice für Lyrikverlage, hier kommen Sie zu den Lyrikverlagen, deren Büchern und vielen Einkaufswägen, die Sie weiter zu amazon leiten) und das impressum.
Darunter steht ein Suchfenster: hier können Sie sich ohne Umwege an die Orte beamen lassen, an denen sich Ihr gesuchter Autor/Buch/Titelwort aufhalten.
Darunter, neben den ad hoc-Signalen, finden sich Autoren, Übersetzer und Herausgeber in jeweils alphabetischer Nachbarschaft ein bzw. alle Rezensionen zu den jeweiligen Büchern, Blütenlese versammelt die Blütensträuße der Anthologien, Laserlyrik hat Lautstarkes zu bieten, Poetik Grundsätzliches und Rohstoffe gräbt Zeitschriften aus. Bildstraßen nimmt, wer den Urhebern der Bücher in ihrer bewegten Erscheinung gegenübertreten oder gar auf der Suche nach weiteren Bildern den (vielleicht existierenden) Text zum Film abgrasen will.
Jedes Buch, das sich auf dem Planeten ansiedelt, ist einmal durch die Hände des Kurators des Planeten gegangen (auch als Reminiszenz an des Goldene Analoge Zeitalter), und den Abdruck, den es da hinterlassen hat, spiegelt die Oberfläche des Planeten so schillernd und umfassend wie möglich wider. Doch der Planet ist nicht nur Galerie der ins Gewicht gefallenen Worte, er ist auch Fährte – für jene Leser, die ihre Entdeckungen zuerst in anderen Dimensionen machen, bevor Ihnen das reale Buch in die Hände fällt.
Nicht alle Flächen sind schon vollständig besiedelt: die Zusendung vergessener oder übersehener Rezensionen der vorgestellten Bücher ist vom Herausgeber der Internetseite zutiefst erwünscht, denn jeder Speicher, jedes Archiv strebt nach Vollständigkeit und muß diese doch immer verfehlen. Bliebe: der Wunsch.
PS. Für lichte Momente und andere Erleuchtungszustände in Form wortwörtlicher Nebenwirkungen danken Sie bitte den Verfassern/Autoren/Rezensenten, indem Sie einen Kommentar schreiben.
Ein Hinweis in eigener Sache: Lyrik wächst und blüht und zieht sich zurück und treibt wieder aus, aber sie nährt nicht – außer die Phantasie. Auch der Planet Lyrik steht auf den sicheren, aber rein idealistischen und unkommerziellen Füßen aller Beteiligten – und er bewegt sich doch.
Diesen Text überbrachte uns Klara Taube.