WAT IK MIS OM GELUKKIG T ZIJN
Een regering die me vertrouwt.
Botten die niet vroegtijdig roesten.
Roem die een huis voor me bouwt.
Verzen die me de kaas niet kosten.
Een vrouw die me niet vaak bedriegt.
Vrienden die mijn gat niet likken.
Een krant die niet drukt wat liegt.
Een vriendin met een rond bekken.
Een blik die nog kijkt, rechtuit.
De steen waarmee alles sluit.
WAS MIR ZUM GLÜCK FEHLT
Eine Regierung, die mir vertraut.
Knochen, die nicht vor der Zeit rosten.
Ein Ruhm, der mir ein Haus baut.
Verse, die mir nicht die Butter kosten.
Eine Frau, die mich selten betrügt.
Freunde, die mich nicht am Arsch lecken.
Eine Zeitung, die nicht gedruckt lügt.
Eine Freundin mit rundem Becken.
Ein Blick, der sich nicht trübt.
Ein Schlußstein, der das alles fügt.
Die Gedichte von Richard Pietraß erstaunen:
in ihrer so musikalischen wie bildreichen Sprache
wecken sie eine Vielfalt an Gemütslagen.
Im „Was mir zum Glück fehlt“ gibt es neben
Gedichten mit einem Skalpellblick Texte,
in denen der Dichter einen berührenden Blick
auf seine tote Mutter und seine Liebste wirft.
Jedes Gedicht ist ein Beispiel rhythmischer Metaphorik,
die den Leser zwingt, die Wirklichkeit von einem
neuen Gesichtspunkt zu betrachten.
Die Auswahl besteht aus sieben Teilen. In Die Gewichte
richtet Pietraß sein Auge auf die uns bindenden Dinge.
Vater, Mutter, Ort der Geburt und die eigene Existenz
fesseln die Aufmerksamkeit des Autors. In Holterdiepolder
nimmt er sich Zeit für einen Blick auf die wieder und wieder
verblüffende Natur. Pflaumentau sammelt Gedichte
über die Schattenseiten des Lebens, während Totentanz
eine Reihe von Tiergedichten bündelt. Beringter Singschwan
erkundet das Paradoxon des Lebens.
In dieser zweisprachigen Ausgabe des deutschen Dichters
gelingt es dem Übersetzer Stefaan van den Bremt,
Musikalität und Geist der Originale getreu zu bewahren.
Verlag P, Klappentext, 2006
Richard Pietraß Lesung und Gespräch mit Sebastian Kleinschmidt am 27.3.2018 im Haus für Poesie
Jan Wagner: Lob des Spreewals
Der Tagesspiegel, 11.6.2016
Stefan Sprenger: Dass der Mensch der Stil sein möge
Sprache im technischen Zeitalter, Heft 218, Juni 2016
Das Pietraß _______ Aus einem Bestiarium Literaricum, aufgefunden im Archiv des Museo Rhinum; übersetzt von Peter Böthig
Richard Pietraß liest am 4.5.2018 für planetlyrik.de die 3 Gedichte „Hundewiese“, „Klausur“ und „Amok“.
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