A. B. C.
Die Agonie fragt die Begonie:
Gibt’s eigentlich auch eine Cegonie?
Erstaunt meint die Begonie:
Wozu denn eine Cegonie?
Wer A sagt, muß auch B sagen,
wer wird da nach dem C noch fragen?
Es war während der deutschen Besetzung, an einem der Abende, da man im Freundeskreis sein Herz ausschüttete und neuen Mut faßte, als René Poirier Desnos vorschlug, einige kleine Gedichte für Kinder zu schreiben.
Robert tat das sehr gern, er hatte schon früher „La Ménagerie de Tristan“ und „Le Parterre d’Hyacinthe“ für die Kinder von Lise Deharme geschrieben und einen Gedichtzyklus für Daniel Milhaud verfaßt. Doch er hatte es nicht für möglich gehalten, daß die von ihm selbst illustrierten Verse einen Verleger interessieren könnten. Deshalb war er für den Vorschlag unseres Freundes Poirier sofort Feuer und Flamme.
Wenig später legte er ihm die Gedichte vor, leider waren es seine letzten, denn die Gestapo verhaftete ihn beinahe unmittelbar darauf.
Michel Gründ beeilte sich, den Band sobald als möglich als Überraschung für den Dichter herauszubringen. Desnos war so von Leben erfüllt, daß niemand von uns an seiner Rückkehr zweifelte.
Ich bin froh, daß von jener trüben, bösen Zeit nur die lieblichen Blumen und friedlichen Tiere zurückgeblieben sind, die voller Liebe den Kindern der Zukunft gewidmet sind…
Youki Desnos, Nachwort
neopostpunk: Die surrealistische Revolution. Robert Desnos – Worte zu Überleben…
Klaus Möckel: Robert Desnos, Dichter der Résistance
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