HEPHAISTOS
Groß war des Hinkenden erste Bewegung,
es spürte seiner Arme Muskeln schon,
bis ins Unendliche floß die Erregung,
zog in der schnellen Sterne Raum davon.
Krampf war die zweite mühsame Gebärde
durch Emotion, auf einen Punkt gezielt,
die oft im Traum mit goldnem Schild gespielt
und mit verborgnen Schätzen in der Erde.
Wie Finkenschnabelschlag die dritte dann,
zu Füßen der zwei größeren erschlafft,
die sich gesonnt im Überfluß an Kraft.
Sie fing bei unsres Friedens Ursprung an,
wo brunnentief das Herz der Dinge klafft,
selig die Tat, die darin ruhen kann.
Übertragung Annemarie Bostroem
Als ich Sándor Weöres besuchte und ihn in seinem mit Pflanzen und Büchern umsäumten Wohnzimmer wie einen Gnom vorm elektrischen Kaffeekocher hocken sah, war ich überzeugt, daß seine Sprache – ob er in der Art eines Kindes oder eines chinesischen Kulis redet – Magie ist.
William Jay Smith
Weöres hat die Universalität eines Renaissance-Dichters. Gegenstand seiner Dichtung ist die ganze Welt, die Vergangenheit, bis vor die Zivilisation, vor die Menschheit sogar, die Zukunft, Lichtjahre entfernt. Weöres redet in vielen Zungen, in Kunst- und Barbarensprache. Schon als Übersetzer hat er gezeigt, daß er jeden Ton zu treffen, jedes Versmaß und jeden Rhythmus nachzuvollziehen versteht.
Barbara Frischmuth
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