AUFGEHÄNGT
Ich hing
meinen Gedanken hinterher.
Hinterher sah ich,
daß meine Gedanken
sich aufgehängt hatten
mitsamt dem Computer.
Dann hänge ich eben ab.
Von Zeit zu Zeit
ist das Leben eine Hängepartie,
hängt wie ein nasser Lappen
auf der Leine.
Und dann?
Das hängt davon ab…
Vielleicht werde ich abgehängt.
Oder abgehangen.
Das Sein kann so un-
abhängig von einem sein.
Kein Abhang – Nirgends! –
für einen schrägen Abgang,
ohne gleich an Abgesang
zu denken.
Ich hänge
fest.
Fest steht, daß irgendwas
in meinem Hirn hakt.
Ich bin ein Schauspieler,
ich habe einen Hänger
(Ich hänge im Text).
Abgang!
Verwicklung im Vorhang.
Strang-
gulation.
Na, Gratulation!
Er läßt die Funken sprühen zwischen Wörtern und Wendungen, Reimen und Rüpeleien – ein heiter-nach-denkliches Feuerwerk, das beim Lesen aufleuchtet. Die Selbstzufriedenen werden mit treffenden Versen auf Trab gebracht, die Selbstsicheren geraten durch spöttische Strophen aus dem Takt: makaber und humorvoll, amüsant und schwarzhumorig, lustvoll und lästernd.
Ankündigung in Friedrich Wilhelm Wagner: Poesiealbum 374, MärkischerVerlag Wilhelmshorst, 2022
Gelegentlich aber besinnt er sich auf ein großes Vorbild: Joachim Ringelnatz… Die Verse schlagen und kabbeln sich, haben Füße und Bauch.
Matthias Biskupek
Witzige Wortschöpfungen und -spiele, Doppeldeutigkeiten und Hintersinniges… er liebt unsere Muttersprache, die auch Väter beherrschen sollten.
Matthias Lehmann
Annel beweist Humor und Witz, wenn er sich zu Wortspielereien, Verhohnepipelungen und bissigen Verquickungen aufschwingt, die mit Vorliebe sarkastische Schlaglichter auf Segmente des politischen Alltags werfen.
Ingrid Leps
Das ist im besten Sinne Gebrauchslyrik, die macht so manches Satireprogramm kabarettbunt.
Fernando Blumenthal
Die leicht gereimten Gedichte… sind durchdrungen von leisem Humor und feiner Ironie.
Erna Fanger
Kurz, erfrischend, frisch und punktgenau.
Sylvia Obst
Wer einen herzerfrischenden Spaziergang durch die Welt des gereimten Wortes erleben will, ist bei Ulf Annel genau richtig.
Katrin Kadelke
Ulf Annel ist ein Spaßsprachvirtuose und -jongleur; originell, keck, manchmal auch doppeldeutig. So verdreht er (Wort-)Sinne wie Puzzleteile, bevor er sie neu in seinen Text fügt. Es bleibt nicht aus, daß er dabei an manchem Verstand zupft.
Tina Romstedt
Man kann herzlich lachen und weiterblättern. Oder beginnen, übers eigene Weltbild zu grübeln.
Dieter Albrecht
Annel läßt die Funken sprühen zwischen Wörtern und Wendungen, Reimen und Rüpeleien – ein heiter-nachdenkliches Feuerwerk.
Siegfried Nucke
Annel läßt die Funken sprühen zwischen Wörtern und Wendungen, Reimen und Rüpeleien. Die Selbstzufriedenen werden mit spitzen Versen auf Trab gebracht, die Selbstsicheren geraten durch spott-naive Strophen aus dem Takt. Zudem nutzt er oft den doppelten Boden, auf denen sich Alter und Jugend, Männer und Frauen begegnen: makaber und mutig, amüsant und schwarzhumorig, lustvoll und lästernd – aber nie giftig oder gar zynisch.
MärkischerVerlag Wilhelmshorst, Klappentext, 2023
Ulf Annel mit „Poesiealbum 375“: Leichte Hand statt geballte Faust
Michael Helbing: Ritterschlag für einen Wortspieler
Thüringer Allgemeine Zeitung, 31.12.2022
Sigurd Schwager: Ein Abend wie er im Poesiealbum steht
Herbstlese, 21.3.2023
Gabriele Hegner: Ulf Annel: Poesiealbum 375
Der Darßer, April 2023
Elvira Schleich-Radazki: Und überall ist Poesie
Lokpfogel, Heft 2, 2023
dsw: Fröhliche Gedichte
Deutsche Sprachwelt, Heft 91, I/2023
In der Zwischenzeit: Poesie – mit Matthias Biskupek.
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